Weihnachtliche Städtereise nach Prag

Jährlich ab Ende November verwandeln sich Städte- egal ob groß oder klein, in ganz Europa in leuchtende Lichtermeere. Es gibt Städte, die gegen Ende des Jahres aussehen, als hätten sie extra dick aufgelegt: Lichterketten über alle Straßen und Brücken funkelnde Sterne an jeder Ecke und der süße Duft von Glühwein, Punsch und gebrannten Mandeln verfolgt uns bis in die letzte Gasse der Stadt. Hinter jeder Ecke wartet eine neue Bude, die den zehn vorigen zum verwechseln ähnlich sieht – und wer versucht seinen Besuch mit etwas Sightseeing am Tag zu kombinieren hat oft verloren. Die Innenstädte sind voller Buden, die vor den historischen Fassaden dicht gedrängt aneinander stehen. Prag ist überraschend anders!

Die Prager Altstadt konzentriert sich auf vier zentrale Plätze, zu denen der Altstätter Ring, der Wenzelsplatz, der Friedensplatz und die Prager Burg gehören. In den restlichen Straßen lässt sie ihren Besuchern genügend Freiraum zum durchatmen. Natürlich ist es ratsam die Stadt schon einmal vor Weihnachten besucht zu haben, dennoch lässt sich auch abseits der großen Märkte einiges unternehmen.

Besuch der John Lennon Wall

Seit 1980 beherbergt Prag die bunte Wand, die zum einen als Denkmal für den Ex -Beatle dient , zum anderen einer Haltung zu Friedensbotschaft, Solidarität und Umweltschutz entspringt. Künstler hinterlassen mit ihrer Street Art kontinuierlich neue Bilder, somit lebt die Mauer und wird definitiv bei jedem neuen Besuch eine andere sein.

Die Karlsbrücke und ein Spaziergang an der Moldau

Die Karlsbrücke tschechisch Karluv most ist eine der ältesten Steinbrücken Europas und verbindet die Prager Altstadt mit der Kleinstadt auf der anderen Uferseite. Der darunter fliesende Fluss, die Moldau wird auch als das „Böhmisches Meer“ bezeichnet und ist der größte Nebenfluss der Elbe.

Aufstieg zur Prager Burg

Die Burganlage hält gleich mehrere Sehenswürdigkeiten für euch bereit und ist somit meine absolute Empfehlung zu jeder Jahreszeit.

Der Ausblick

Schon beim Spaziergang durch die Gassen während ihr zur Burg hinauf geht werdet ihr von dem einzigartigem Flair der Stadt in den Bann gezogen, oben angekommen habt ihr einen fantastischen Blick über die Dächer der Stadt.

Das Goldene Gässchen

Das Goldene Gässchen tschechisch Zlatà ulicka befindet sich an der Innenmauer der Prager Burg, und wurde zur Zeit des Kaisers Rudolf des Zweiten von Alchimisten bewohnt, die versuchten in seinem Auftrag künstliches Gold herzustellen. Heute ist sie vor allem schön anzusehen – durch die kleinen bunten Häuschen die heute Souvenirläden und Handwerksbetriebe beherbergen. Berühmtestes Haus ist die Nummer 22, in dem von 1916 bis 1917 der Schriftsteller Franz Kafka lebte.

Der Veitsdom

Ebenfalls könnt ihr dort den Veitsdom besichtigen, der durch seine vielen bunten Fenster, das Innere in eine ganz besondere Lichtstimmung taucht.

Ihr merkt bereits die Liste ist lang. Was wäre eine Stadt ohne ihre Schienen – und für mich eine Reise ohne mindestens in einer Bahn zu sitzen ? Neben dem Bummel durch die Gassen, könnt ihr euch ebenfalls in eine der nostalgischen Straßenbahnen setzen, die durch die Prager Innenstadt fährt, und euch so kurz in eine andere Zeit versetzen lassen, bevor ihr am Abend zum eigentlichen Höhepunkt des Tages kommt.

Prag zur Weihnachtszeit

Dann am Abend, kommt der Zauber und man versteht wieder, warum Weihnachtsmärkte überhaupt existieren. Zugegeben, keiner der Besucher braucht wirklich eines der vielen kitschigen Engelchen, oder eine Bratwurst die man während des Jahres mindestens zwei Euro günstiger essen kann. Doch was wir alle brauchen ist Entschleunigung – und genau dieses Gefühl setzt bei vielen ein, während sie sich an einer heißen Tasse Punsch die Finger wärmen und dabei die vielen glitzernden Lichter beobachten. Die Weihnachtszeit ist nicht perfekt – sie ist menschlich. Sie erlaubt uns langsamer zu werden und dankbarer zu fühlen.