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Zug zu den Polarlichtern

Eine Reise nach Schwedisch Lappland

Ihr träumt schon lange von einer Reise zu den Polarlichtern ? Doch ihr habt weder Camper noch Wohnwagen. Und überhaupt, ihr scheut euch vor einer langen Fahrt hinterm Steuer. Vielleicht wollt ihr sogar alleine aufbrechen, euch fehlt die passende Reisebegleitung, der fahrbare Untersatz – es gibt viele Gründe, sich für eine Reise mit dem Zug zu entscheiden. Doch zu den Polarlichtern ? Geht das überhaupt ? Ja, es geht ! Ob ich sie gesehen habe und auf was ihr sonst noch achten solltet, erfahrt ihr hier.

Polarlichter lassen sich hauptsächlich an Orten des Polarlichtovals beobachten, dazu zählen Island, Nordnorwegen, Schweden (Lappland) sowie Alaska und Kanada. Meine Reise führt mich nach Schwedisch Lappland, in den Nationalpark Abisko, der mit einer Direktverbindung ab Stockholm zu erreichen ist.

Los ging es für mich aus Süddeutschland, zunächst nach Hamburg und dort weiter nach Kopenhagen (Dänemark). Nach einer Nacht im Hotel, setzte ich meine Fahrt ausgeruht am nächsten Morgen fort und erreichte Stockholm ( Schweden) am frühen Nachmittag. Theoretisch könnt ihr eure Reise auch ohne Zwischenstopp in Dänemark planen, was ich selbst jedoch nie geschafft habe und daher auch nicht weiter empfehlen würde.

Stockholm

Stockholm ist nicht nur Schwedens Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt Skandinaviens. Erbaut auf 14 Inseln, die durch zahlreiche Brücken und Wasserstraßen miteinander verbunden sind. Auch im Winter lässt es sich gemütlich durch die schmalen Gassen von Gamla Stan, Schwedens berühmter Altstadt bummeln. Und mal ehrlich: schmeckt eine warme Zimtschnecke im Winter nicht noch viel besser ?

Diese süße Leckerei, auch Kanelbuller genannt, gibt es an jeder Ecke der Stadt.

Neben der vielen Sehenswürdigkeiten, wie dem ABBA – Museum und dem Vergnügungspark Gröna Lund, der auch im Winter geöffnet hat, habt ihr die Möglichkeit, kostenlos die beliebte Eislaufbahn in Kungsträdgården zu nutzen.

Abisko Nationalpark

Täglich gegen 18:09 Uhr verlässt der Zug NT94 den Stockholmer Hauptbahnhof und bringt euch über Nacht nach Schwedisch Lappland in den Nationalpark Abisko. Bitte informiert euch vorab über die verschiedenen Reservierungsmöglichkeiten der Schlafwagenabteile. Im Nationalpark gibt es zwei Bahnhöfe, zum einen Abisko Turiststation, der direkt an der gleichnamigen Unterkunft der STF Turiststation liegt und zum anderen Abisko Östra Station, etwas näher am Dorf. Ich habe mich für die STF entschieden, da diese direkt am See Torneträsk liegt, der ein hervorragender Ort für die Polarlichtbeobachtung ist. Der beste Zeitraum ist September bis März. Der Torneträsk-See hat eine hohe Wahrscheinlichkeit für klaren Himmel, da die umliegenden Berge die Wolken fernhalten. Zudem gibt es um den Nationalpark kaum größere Orte und somit wenig störende Lichtverschmutzung. Wie eben erwähnt, gibt es nicht viele Möglichkeiten um dort einzukaufen. Packt euch deshalb genügend Proviant ein, rüstet euch mit gutem Lesestoff aus, denn die Nächte sind lang.

Im Winter herrscht in Abisko die Polarnacht. Das bedeutet, dass es über einen längeren Zeitraum komplett dunkel ist. Ab Januar hat man wieder 2-4 Stunden Tageslicht. Für alle, die auf der Suche nach kompletter Entschleunigung sind, raus aus dem Alltag und zurück zum einfachen Leben, kann ich einen Aufenthalt über einen längeren Zeitraum nur empfehlen. Nutzt die Stunden bei Tageslicht für einen kurzen Spaziergang ins Dorf, oder am See. Und dann entspannt einfach, oder schlaft mal so richtig aus – ohne schlechtes Gewissen, denn der restliche Tag besteht aus Dunkelheit.

Am Abend machte ich mich selbstverständlich auf den Weg zum See, um die Polarlichter zu sehen. Jeder, der dieses Naturphänomen zum ersten Mal miterleben darf, wird bestätigen, dass dieser Moment sich unauslöschlich ins Gedächtnis prägt. Sobald der Himmel zu tanzen beginnt, breitet sich eine Mischung aus Staunen und Ehrfurcht aus. Auch ich hatte in den Tagen meines Aufenthalts das große Glück und durfte Teil dieses wundervollen Schauspiels werden.

Ich möchte euch mit meinem Reisebericht dazu ermutigen an die Umsetzung eurer Träume zu glauben- auch oder gerade weil ihr sie alleine genauso umsetzten könnt, wie auch in einer großen Gruppe. Dazu braucht ihr nur ein bisschen Mut, Entschlossenheit und Selbstvertrauen.